Leseförderprojekt mit Volksschulkindern bringt tolle Ergebnisse

Initiative Lesefreu(n)de der WKO Oberösterreich und der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz mit vierfachem Erfolg

Vor drei Jahren starteten die WKO Oberösterreich und die Private Pädagogische Hochschule der Diözese Linz die Initiative „Lesefreu(n)de“, eine Initiative zur Steigerung der Lesekompetenz von Volksschulkindern. Im Sommersemester 2014 konnte dieses Förderprojekt nochmals weiter ausgebaut werden. Waren es im Anfangsjahr 2012 noch 10 Studierende, die als Lesementoren in Oberösterreichs Volksschulen 40 Kinder beim Lesen begleiteten, so nahmen 2014 viermal so viele Schülerinnen und Schüler teil. 29 Studierende arbeiteten heuer an 16 Volksschulen mit insgesamt 163 leseschwächeren Schülerinnen und Schülern aus mehr als 30 Klassen in Kleingruppen an der Verbesserung und Steigerung ihrer individuellen Leseleistungen.

Das Leseförderangebot orientierte sich dabei an den Lesebedürfnissen der einzelnen Kinder und wurde von den Studierenden individuell für jedes Kind zusammengestellt. In den teilnehmenden Schulen fand einmal wöchentlich eine Lesefreu(n)de-Stunde statt. Das Programm reichte von verschiedenen Lesespielen, Leserätseln, Lesen mit dem Computer sowie bewegungsorientiertem Lesen bis hin zum Vorlesen und Lesen mit Musik.

 „Die Förderung der Lesefreude und Lesekompetenz von Kindern ist ein wesentliches Anliegen der Lehrerbildung an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz. Durch die Initiative Lesefreu(n)de ist es erfolgreich gelungen, unter der Anleitung von Studierenden oberösterreichische Volksschüler für das Lesen zu begeistern und sie nachhaltig zu fördern“, so Vize-Rektor Klampfer.

Von Lehrerseite wird der positive Einfluss gesteigerten Lesekönnens auch auf die Leistungen in anderen Unterrichtsfächern berichtet. Lesen darf nicht als isolierter Unterrichtsgegenstand angesehen werden, sondern ist ständiger Begleiter im Leben und beim Lernen.

 

Erweiterte Testungen und Ergebnisse beim Lesetest zeigten deutliche Verbesserungen

Aus den Lesetests, die am Beginn und am Ende des Projektes durchgeführt wurden, ging hervor, dass bei der „Worterkennung“ eine Steigerung erreicht werden konnte, gleichzeitig wurde auch die Fehlerquote beim „Wortlesen“ reduziert. Zusätzlich zur Testung der Lesetechnik wurde heuer auch eine Überprüfung zum sinnerfassenden Lesen durchgeführt. Die Untersuchung zeigte, dass das Leseverständnis der getesteten Schülerinnen und Schüler durch die Förderung innerhalb weniger Monate deutlich gesteigert werden konnte.

Außerdem wurde in diesem Projektjahr auch eine Vergleichsgruppe (ohne Leseförderung) evaluiert. Dabei zeigte sich, dass die Steigerung im Lesen in der Fördergruppe deutlich stärker ausfiel als bei den Kindern ohne Leseförderung.

Aber nicht nur die passende Lesestrategie ist ausschlaggebend für erfolgreiches Lesen, sondern unabdingbare Voraussetzung ist die Lesefreude. Wichtig dabei ist die Erkenntnis, dass nicht nur variantenreiche Lesespiele oder das spannende Buch für die Lesemotivation des Kindes verantwortlich sind, vielmehr zählt die uneingeschränkte Aufmerksamkeit einer Betreuungsperson beim Lesen. Ob dies nun ein Elternteil, eine liebevolle Oma oder eine geschulte Lehrperson übernehmen, ist zweitrangig. Vorrangiges Ziel ist es hier, die Eltern wieder verstärkt zu gewinnen, mit ihren Kindern zu lesen.

Die Studierenden empfanden die Leseförderstunden – trotz des zeitlichen Mehraufwandes - nie als zusätzliche Unterrichtsbelastung, sondern vielmehr als willkommene und abwechslungsreiche Erweiterung ihrer Praxiserfahrungen im 4. Ausbildungssemester.

Die Angebote des Projekts „Lesefreu(n)de“ werden auch von den Praxislehrer/-innen unserer Hochschule begeistert aufgenommen.

 

Das Leseprojekt wird 2014/15 weitergeführt.

Margarete Fürlinger
Projektleiterin PPHDL