Eröffnungskonferenz an der PHDL
BildungLinz – 15. September 2025
Gemeinsam in das Studien- und Arbeitsjahr starten: das gelang bei der heutigen Eröffnungskonferenz nicht bloß deshalb, weil PHDL-Rektor Dr. Johannes Reitinger seiner Hochschulgemeinde aktuelle Entwicklungen, organisatorische Hinweise und zentrale Vorhaben präsentierte, sondern weil Dank und Anerkennung im Zentrum standen und zugleich neue Visionen für Lehre, Forschung und Praxis sichtbar wurden.
Dank und Aufbruch
Verabschiedet wurden unter anderen Mag. Katrin Steinherr (langjährig engagierte Leiterin des Zentrums für Weiterbildung), sowie Dr. Elisabeth Oberreiter, die das angesehene Beratungszentrum der PHDL über viele Jahre maßgeblich steuerte. Während neue Kolleginnen (u.a. Dr. Katharina Musil (ZWB), Dr. Sabine Reindl (ZIB), Mag. Sarah Mayr (BZ), u.v.m.) willkommen geheißen und neue Orientierungsmarken in der Forschung ausgeleuchtet wurden, gab es diesmal vom Rektor einige persönliche Gedanken zur Zukunft von Bildung:
Bildung zwischen Standards und Stärken
Angelehnt am Gastkommentar der KPH Wien/Krems-Rektorin DDr. Ulrike Greiner „Machen wir das Richtige in der Bildung?“ ("Der Standard"), griff Rektor Reitinger in seiner Ansprache das Spannungsfeld zweier pädagogischer Paradigmen auf: Standardisierung und Individualisierung. Einerseits brauche es verbindliche Kompetenzen und Grundstandards, andererseits entfaltet sich der Mensch authentisch nur dort, wo Neugier, Interesse und persönliche Stärken ihn tragen (Stärken-orientiertes Paradigma).
Zukunftsfragen sind Menschensfragen
Laut Reitinger würden weder KI noch empirische Daten Antworten auf das „Wozu“ in der Bildung liefern. Zukunftsfragen seien menschliche Fragen. Damit rückt er Bildung in eine ethisch-anthropologische Dimension. “Es geht auch darum, Differenzen zu versöhnen und der Verachtung zu widerstehen", so Reitinger. Bildung dürfe deshalb nicht bei der Frage stehen bleiben, ob sie „genug“ oder „effizient“ ist.
Plädoyer für Mut und Vertrauen
Sie muss das Mensch-Sein berühren: z.B. mit Selbsterkenntnis, Friedfertigkeit, Dankbarkeit, Demut etc. Um so eine Zukunft zu gestalten, braucht es Mut, Vertrauen, Demut und eine offene Organisationskultur. Pädagog:innen sollen sich ermutigt fühlen, Räume für Innovation zu eröffnen und Differenzen auszuhalten. Sein Schlussplädoyer: “Klären wir die drängenden Fragen der Zukunft – und sorgen wir dafür, dass es uns Menschen gut geht. Packen wir es gemeinsam an.”