Forschungsprojekt "Anstoß Dr. Johann Gruber"
Kurze Hinführung
Dr. Johann Gruber (1889-1944) war ein oberösterreichischer Pädagoge und Priester, der am 7.4.1944 im KZ Gusen ermordet wurde. Selbst während seiner Zeit im KZ organisierte er die Betreuung von Kindern und Jugendlichen und nutzte seine Position für den Aufbau einer geheimen Hilfsorganisation. Bereits früh wurde er deswegen als "Padre Gruber", "Pére Gruber" etc. verehrt (Biographische Vertiefung).
Als vorbildhafter Mensch und Reformpädagoge, der auch in der Lehrerbildung tätig war und u.a. im Gebäude unserer jetzigen Praxismittelschule als Erzieher gearbeitet hat, vermag er uns - und ganz besonders auch jenen, die in "seinem" Haus, also der PH der Diözese Linz, tätig sind - wesentliche Impulse für die Gegenwart zu geben. In Zeiten schwindender Solidarität und Entmenschlichung, gesellschaftlicher und sozialer Spaltung, rechtspopulistischer Verführung und Reduktion auf bloße Funktionalität kann der Blick auf Gruber inspirierend wirken und ein Anstoß zu "Widerständigkeit und Fürsorge" werden.
Forschungsprojekt
Seit dem Studienjahr 2017/18 arbeitet ein fünfköpfiges Team - unter der Leitung von Christoph Freudenthaler (bis 2019) und Thomas Schlager-Weidinger - am Forschungsprojekt "Anstoß Dr. Johann Gruber". Die diesbezüglichen Aktivitäten bestehen u.a. im professionellen Aufbereiten eines Archivs (der sog. 'Sammlung Freudenthaler') und von pädagogischen Vermittlungskonzepten und -materialien nach gedenkpädagogischen Kriterien.
Inhaltlich fokussiert die Forschungsgruppe die Frage nach dem theologischen Profil Grubers und dem möglichen Widerstandcharakter seiner Handlungen.
Weitere konkrete Resultate sind der ausgeschriebene Wettbewerb "Künstlerische Intervention/Gedenkort Dr. Johann Gruber", das Symposium "anstoss.gruber" (am 5.4.2019) sowie die Publikation eines Sammelbandes (2020/21).