Bedarf und Relevanz des Studiums für den Arbeitsmarkt
Die österr. elementarpädagogischen Einrichtungen haben hohen Bedarf an qualifizierten Elementarpädagog:innen. Dieser begründet sich insbesondere durch den quantitativen Ausbau an elementarpädagogischen Einrichtungen, die von immer mehr Kindern in immer früherem Alter für eine zunehmend längere Zeit besucht werden.
- Diese Entwicklung bedingt gesteigerte Anforderungen an die Elementarpädagog:innen, die durch eine bestmögliche Ausbildung auf ihre anspruchsvolle Tätigkeit vorbereitet werden müssen.
- Ein weiterer Anspruch an akademisch ausgebildete Elementarpädagog:innen wird auch durch das im bundesländerübergreifenden BildungsRahmenPlan beschriebene Bildungskonzept deutlich.
- Die Implementierung des Bachelorstudiums bietet zudem die Voraussetzung für weitere akademische Qualifizierungen im Bereich der Elementarpädagogik.
Unser Bildungsverständnis
Das aktive und kompetente Kind
Bereits vor der Geburt und (für alle sichtbar) nachher ist das Kind voller Neugier und Entdeckerfreude und tritt mit seiner Umwelt spielend und explorierend in Kontakt. Es verknüpft dabei seine sinnlichen sowie emotionalen Wahrnehmungen, erweitert seine kognitiven Zugänge und entwickelt Anpassungs- sowie Bewältigungsstrategien. Ob und wie Kinder in den ersten Lebensjahren begleitet werden, bestimmt deren frühkindliche Bildung.
Das lernende und konstruierende Kind
In Auseinandersetzung mit seiner Umwelt, deren Bedeutung es zu erfassen sucht, gestaltet das Kind mit Unterstützung von Bezugspersonen seine Bildungsprozesse selbst. Das Kind lernt, indem es sein bisheriges Wissen durch neue Erfahrungen differenziert und erweitert. Erfahrungen sammelt es nur durch eigenes Handeln, bei der Begegnung mit anderen Kindern und Erwachsenen und indem es seine Umwelt mit seinen eigenen Mitteln erfasst. So konstruiert jedes Kind auf seine subjektive Art Wissen über die Welt und damit untrennbar eine Vorstellung der eigenen Persönlichkeit.
Das soziale Kind
Jedes Kind ist ein soziales Wesen, das mit anderen Menschen in Kontakt tritt, da es Beziehungen sucht und braucht. In der Interaktion mit Erwachsenen und anderen Kindern erweitert das Kind sein Handlungsrepertoire und entwickelt sein Selbstbild weiter. Für diese persönliche und soziale Entwicklung braucht das Kind ein Lebensumfeld, das einerseits den eigenen Autonomiebestrebungen Platz gibt, andererseits dabei auch Sicherheit und Unterstützung bietet.
Die Würde des Kindes
Jedes Kind hat – ungeachtet seines Geschlechts, seiner Herkunft, Religion, Lebensweise, seines Alters und Entwicklungsstandes – das Recht, in seiner Individualität ernst genommen und wertgeschätzt zu werden.
Jedes Kind hat ein Recht auf Bildung, die darauf gerichtet sein muss, das Kind in der Entwicklung seiner kognitiven, körperlichen, sozialen und emotionalen Möglichkeiten und Begabungen so zu unterstützen, dass es sich als Persönlichkeit entfalten, seine Fähigkeiten kreativ einsetzen und sich zunehmend selbst organisiert in einer pluralisierten Welt orientieren kann.
Gerade um die Chancengleichheit für alle Kinder zu gewährleisten, ist die Verschiedenheit von Kindern als Bildungspotential zu verstehen.
