Wieviel Presse braucht Demokratie?
Vortrag/Diskussion19. November 2024
18:30 - 20:30 Uhr
PHDL, Gebäude A, EG, AULA
Linz – 23. September 2024
Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss immer wieder neu gelernt und gegen destruktive Kräfte verteidigt werden. Demokratie braucht den freien Meinungsaustausch und sie braucht die qualifizierte Meinungsbildung. Dazu sind Journalismus und Presse unverzichtbar. Sie bilden die zentralen Foren des öffentlichen Austauschs und für die Einordnung politischer Vorgänge.
Ohne kritische Presse sind der Manipulation Tür und Tor geöffnet. Immer mehr wird aber auch der Journalismus zur Zielscheibe von reaktionären Kräften. Die rasante Entwicklung der Social-Media-Welt setzt recherchiertem und bezahlen Journalismus zu. Wie sollen Bürger:innen sich an Demokratie und Wahlen ohne ausreichende inhaltliche Auseinandersetzung beteiligen können?
Öffentlichkeit als Voraussetzung für Demokratie: die Befähigung zur Beteiligung ein Bildungsanliegen
Ebendiese Befähigung zur Beteiligung ist ein elementares Anliegen in der Demokratiebildung. Im Sinne von Klafki (1986: 474f.) ist damit eine fortlaufende Bildung für alle zur Selbstbestimmungs-, Mitbestimmungs- und Solidaritätsfähigkeit gemeint. Wenn es letztlich darum geht, welche Parteien und Personen die Politik unseres Landes gestalten sollen, ist Demokratie der Prozess der Meinungsbildung, für den die Herstellung von Öffentlichkeit eine Voraussetzung ist (vgl. Kiefer 2007: 42).
Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung des OÖ. Presseclubs widmet sich deshalb am 19. November 2024 ab 19 Uhr auf dem PHDL-Campus in Linz der Frage, wieviel Presse eine Demokratie braucht. Der mehrfach ausgezeichnete deutsche Politikwissenschaftler Univ.-Prof. em. Dr. Herfried Münkler wird dazu in seinem Vortrag Impulse geben, worüber anschließend auf der Bühne unter der Moderation von Dr.in Christine Haiden mit Demokratieaktivist Andreas Kovar und Politikwissenschaftlerin FH-Prof.in MMag.a Dr.in Katrin Stainer-Hämmerle diskutiert wird.
Literaturhinweise:
Kiefer, Marie Luise (2007): Öffentlichkeit aus konstitutionenökonomischer Perspektive. In: MedienJournal, 31. Jg., Nr. 1, S. 42-58.
Klafki, Wolfgang (1986): Die Bedeutung der klassischen Bildungstheorien für ein zeitgemäßes Konzept allgemeiner Bildung. In: Zeitschrift für Pädagogik, 32. Jg., Nr. 4, S. 455-476.