20 Jahre Kardinal König-Kunstpreis

Kunst & Kultur

PHDL: Teil beeindruckender Kunstgeschichte

Vor dem PHDL-Haupteingang (v.l.n.r.): Christian Kosmas Mayer, Martina Gelsinger, Brigitte Reutner-Doneus und Thomas Schlager-Weidinger (Foto: TSW).

Linz – 8. Dezember 2024

2024 feiert der Kardinal König-Kunstpreis sein 20-jähriges Bestehen. Aktuell zeigt das Lentos Kunstmuseum in seiner Ausstellung bis 2. Februar 2025 die Werke der Preisträger:innen. 

"Lentos außer Haus"

Zur Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz (PHDL) besteht durch Christian Kosmas Mayer ein besonderer Bezug, der vor dem PHDL-Haupteingang den Gedenkort „Wetterleuchten am Horizont“ – bestehend aus drei künstlerischen Interventionen – für den NS-Märtyrer Dr. Johann Gruber (ehemaliger Lehrer und Priester) gestaltet hat. Der Gedenkort wurde 2021 eröffnet und gesegnet.

Am 8. Dezember 2024 fand die Veranstaltung „Lentos außer Haus – Artist Talk“ statt, bei der Preisträger Mayer, Martina Gelsinger (Fachbereich Kunst und Kultur Diözese Linz) und Thomas Schlager-Weidinger (Projektverantwortlicher) über den Gedenkort sowie Entstehungsprozess sprachen.

Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Kuratorin Brigitte Reutner-Doneus vom Lentos Kunstmuseum Linz, bei der gedenkenswerte Einblicke in die Verbindung von Kunst, Bildung und Erinnerung geboten wurden. 

Videointerview mit dem Künstler

Mit dem Gedenkort möchte die PHDL einen wichtigen Beitrag zur heimischen Erinnerungskultur leisten. Darüber hinaus wollte sich die Pädagogische Hochschule am Linzer Salesianumweg 3 die konkreten Überlegungen und Absichten des Künstlers in einem persönlichen Interview erklären lassen, um in einer medialisierten Gesellschaft den Zugang zu diesem Kunstprojekt zu vereinfachen.

Zum Videointerview

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Christian K. Mayer

...ist ein in Wien lebender deutscher Künstler, dessen medienübergreifenden und installativen Arbeiten auf eingehenden historischen und zeitgeschichtlichen Recherchen basieren. Sie dienen einer kritischen Neubewertung von Geschichte und Gegenwart, indem sie Evolutionäres und Naturhaftes in einen kulturgeschichtlichen und wissenschaftlichen Bezugsrahmen stellen. Zentrale Bedeutung in seiner Arbeit besitzt die Auseinandersetzung mit Fragen des Archivierens und Konservierens als geschichtsbewusstem Handeln.

Das Kunstprojekt

1) Die Handläufe der zum Haupteingang führenden Außentreppe sind mit Auszügen des „Klagelieds zur Erinnerung an Johann Gruber“ (1945) von Jean Cayrol (französischer Poet, dem Gruber im KZ Gusen das Leben rettete) versehen.

2) An der Treppe befindet sich eine rote Vitrine mit Repliken archäologischer Funde aus der Nähe des KZ Gusen. Gruber wurde die Betreuung übertragen und konnte damit geheime Transportwege aufbauen, womit er lebensrettende Maßnahmen ergreifen konnte.

3) Die "Gruber-Suppe" ist eine von Studierenden organisierte Aktivität, bei der sie in Erinnerung an Gruber im KZ Gusen gemeinsam Suppe zubereiten und teilen, um sein Gedenken auf direkte und körperliche Weise zu ehren.