"Ars Docendi" an Birgit Zauner

Wissenschaft

Anerkennungspreis für exzellente Lehre

Birgit Zauner, Dipl.Päd. MSc. Foto: BMBWF/Martin Lusser

Birgit Zauner ist eine der diesjährigen Preisträger:innen des "Ars Docendi für exzellente Lehre" des BMBWF in der Kategorie "Lehre und Digitale Transformation". Mit dem pädagogisch-didaktischen Konzept für ihre Lehrveranstaltung in der Primarstufenlehrer:innen-Ausbildung überzeugte die 55-jährige Münzkirchenerin (OÖ) die international besetzte Jury und wurde am 21. September 2023 im Festsaal der Akademie der Wissenschaften in Wien vom österreichischen Bildungsminister Dr. Martin Polaschek ausgezeichnet – der ihr ins Ohr flüsterte: "Gut gemacht". 

"Jede Lehrperson kann stolz auf sich sein"

Die Auszeichnung würdigt nicht nur das Engagement und die Exzellenz der PHDL-Lehrkräfte, sie spiegelt auch die Innovationskraft der Pädagogischen Hochschule am Linzer Freinberg wider, wenn es darum geht, modernste Lehr- und Lernmethoden zu entwickeln und einzusetzen. "Eine riesige Anerkennung – ich bin so stolz auf unsere Hochschule und auf unser Insitut Medienbildung", reicht die bescheidene Hobby-Malerin ihren Dank an die Kolleg:innen weiter, die die Qualität der Bildungsangebote an der PHDL auf ein neues Niveau gehoben haben.

"Es ist nicht nur mein Projekt besonders. Jede Lehrperson, die tagtäglich im Hochschul- oder Klassenzimmer steht, Stunde für Stunde, kann stolz auf sich sein", sagt Zauner, die ihr Lehramtstudium just in jenem Jahr 1991 abschloss, als das heutige Internet startete. "Früher ging es im Klassenzimmer eher darum, den Stoff durchzubringen. Heute sehe ich das ganz anders: mein Ziel war immer, bei den Schüler:innen und bei den Studierenden eine Begeisterung zu entfachen, um ihren eigenen Lernfortschritt zu verbessern." Ob sie es gespürt haben? "Eine Studentin schrieb mir einmal vom Zug eine E-Mail mit den Worten: 'ich flippe aus: ich habe soeben bemerkt, dass der gesamte Moodle-Kurs von Ihnen selbst, inhaltlich und grafisch gestaltet wurde.' Wenn so eine Rückmeldung kommt, weiß man, wofür man Lehrerin geworden ist."

Vom Mythos der unpersönlichen Digitallehre

Zauner überzeugte bei der Jury in allen Kriterien: gewürdigt wurde nicht nur die Unterstützung von Medienkompetenz, Kommunikation, Kollaboration, kritischem Denken und Kreativität. Ihr innovatives Lehrprojekt fördere "in einem gut durchdachten didaktischen Konzept" eigene Ideen und selbstgesteuertes Lernen sowie "Future Skills" wie Innovations-, Reflexions- und Kooperationskompetenz. "Ich habe immer für den sinnvollen Einsatz einer Lernplattform gekämpft."

"Viele glauben, digitaler Unterricht sei etwas unpersönliches. Im Gegenteil: setzt man seine digitalen Mittel sinnvoll ein, schafft das Raum für Begegnungen, weil man etwa die Wissensvermittlung auslagern kann oder besseren Zugang zu Lernmaterialen ermöglicht – im Unterricht dann mehr auf die Anliegen der Schüler:innen eingehen kann und damit auch die Diskursqualität steigt." Gerade an der PHDL soll mit einem christlich-humanistischem Welt- und Menschenbild immer der Mensch im Vordergrund stehen – schließlich ist die Qualität der Lehre entscheidend für ein Studium.

"Meine Tochter hat mir vor einigen Wochen gesagt: 'Mama, die Atmosphäre an Eurer Hochschule ist so einzigartig, weißt Du das eigentlich?'. Jetzt beginnt sie im Herbst das Lehramtsstudium für die Primarstufe an unserer Hochschule", freut sich Zauner.

Zu den nominierten Lehrprojekten der PHDL

Neben dem Siegerprojekt von Birgit Zauner, MSc. wurde auch das ITP-Projekt des Instituts Medienbildung (IME) und Instituts für Forschung & Entwicklung (IFE) der PHDL für den "Atlas der guten Lehre" nominiert.