"Kreativität ist die Basis"

Bildung

Buchpräsentation von Dr. Schachl

Dr. Hans Schachl bei seiner Buchpräsentation an der PHDL

"Das ist ein Bildungsbuch", eröffnet Rektor Dr. Franz Keplinger stolz die Buchpräsentation seines Vorgängers Dr. Hans Schachl am 26. Jänner 2023 vor rund 60 Gästen an der PHDL. Aktueller könnte der Buchtitel "Kinder und Künstliche Intelligenz" nämlich kaum sein - gibt es doch laut OECD-Bericht 2023 bereits 357 verschiedene KI-Tools auf dem Weltmarkt. Tendenz: steigend - und das rasant. Mit seinem bildungsphilosophischen Werk stellt der 73-Jährige Gründungsrektor der PHDL einmal mehr seine kontemplative und enge Anbindung zur jüngsten Forschung und zu aktuellen Gesellschaftsentwicklungen eindrucksvoll unter Beweis.

In seiner Buchvorstellung geht Dr. Hans Schachl zunächst auf die neurologischen Lernmechanismen des Menschen und die vielen Vorzüge der neuesten KI-Tools ein: etwa bei Altersdemenz würden sich durch den Einsatz von KI-Robotern viele positive Synergieeffekte ergeben. Bei aller Nützlichkeit stehe aber immer die Kardinalfrage im Zentrum: haben diese Roboter ein eigenes Bewusstsein? Neben formeller Höflichkeit könne KI mittlerweile auch Gefühle zum Ausdruck bringen: "inwiefern kann das menschliche Beziehungen verändern?", fragt Dr. Schachl. Für die Zukunft der Schulbildung brauche es deshalb ein gutes Fundament gelebter Werte. Kinder und Jugendliche würden eine psychische Resilienz benötigen, damit sie weiterhin gehirngerecht lernen dürfen und ein sinnorientiertes und glückliches Leben führen können. Dafür sei "Kreativität die absolute Basis".

Das Buch sei nach Rektor Dr. Keplinger deshalb so wertvoll, weil es im fortschreitenden Digitalisierungsprozess den Fokus auf den anthropologischen Aspekt im Bildungsprozess des Menschen lenkt. Dr. Schachl plädiere in seinem Buch auch ganz stark dafür, dass Pädagoginnen und Pädagogen ein besonders fundiertes Verständnis von menschlichen Grundfähigkeiten benötigen, damit man Kinder und Jugendliche in den Schulen für die digitalen Herausforderungen ihrer Lebenswelten bestmöglich begleiten und vorbereiten kann. Auch für Organisator und Keynote-Speaker Prof. Dr. Emmerich Boxhofer kann das Verbieten von Künstlicher Intelligenz im Programm der jeweiligen Bildungseinrichtungen nicht zielführend sein. Vielmehr gehe es in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen um den richtigen und sinnvollen Umgang sowie einer Verwendungsethik beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz.