PHDL-Studie: Demokratiebildung
Bildung
Österreichisches Parlament
Linz – 25. Juni 2024
Eine aktuelle Studie der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz – die Oberösterreichischen Nachrichten haben HIER berichtet – zeigt die Förderung von Demokratiebildung durch Oberösterreichs Lehrkräfte und welche Verbesserungspotentiale bestehen.
Hohes Maß an politischer Partizipation
Die Untersuchung zeichnet ein differenziertes Bild: einerseits wird die Unterrichtskultur an den Schulen als grundsätzlich demokratiefördernd bewertet, andererseits existiert bei der Vermittlung demokratischer Kompetenzen und der Implementierung verschiedener Bildungsformate ein gewisser Optimierungsbedarf.
Konkret zeigen die Ergebnisse, dass 97,5 Prozent der Lehrkräfte sich an Wahlen beteiligen, weitere 88,8 Prozent setzen sich für verschiedene Themen in ihrem beruflichen und privaten Umfeld ein, während 18,3 Prozent an Demonstrationen teilnahmen. Dieses hohe Maß an politischer Partizipation spiegelt ein ausgeprägtes Bewusstsein und Engagement für demokratische Prozesse wider.
Weiterentwicklungspotential bei Ressourcen und Rahmenbedingungen
Die befragten Lehrkräfte sehen sich selbst in der Verantwortung, ihren Schüler:innen nicht nur Wissen zu vermitteln, sondern auch demokratische Handlungskompetenzen. Zugleich wird die Weiterentwicklung der Lehrpläne als notwendig gesehen, um Demokratiebildung effektiver in den Schulalltag zu integrieren.
Die Studienautor:innen rund um Dr. Emmerich Boxhofer (Institutsleiter für Forschung und Entwicklung) betonen, dass eine stärkere Unterstützung der Lehrkräfte durch praktische Ressourcen und Weiterbildungsangebote wesentlich zur Verbesserung der Demokratiebildung beitragen könnte. Dazu gehört auch eine Anpassung der schulischen Rahmenbedingungen, die es Lehrkräften ermöglicht, demokratische Werte aktiv zu fördern und den Schüler:innen die Bedeutung ihrer Rolle in einer demokratischen Gesellschaft näherzubringen.
Die Ergebnisse der Studie liefern wichtige Impulse für die heimische Bildungspolitik und Schulpraxis und rekurrieren auf die Notwendigkeit, Lehrkräfte in ihrer Schlüsselrolle für die Förderung demokratischer Kompetenzen weiter zu stärken. An der im Jahr 2023 durchgeführten Untersuchung beteiligten sich in Oberösterreich knapp 200 Lehrer:innen aller Schultypen.
