Reputationsstudie: PHDL auf Platz 1
OrganisationLinz – 31. Dezember 2025
Schmeichelnd wirkt das neueste Ergebnis des IMWF: in ihrer „Reputationsstudie Bildung 2025“ erscheint die PHDL als bestplatzierte Pädagogische Hochschule. Die seit über einem halben Jahrhundert in OÖ bewährte Adresse für Bildung und Pädagogik nimmt das als willkommenen Anlass zur kritischen Reflexion.
Top-Ranking für die PHDL
Für ihr Reputations-Ranking aller österreichischen Hochschulen wertete das Forschungsinstitut mit Sitz in Wien rund 150.000 Aussagen aus Nachrichten, Fachpresse und Social Media im Zeitraum von September 2024 bis August 2025 zu Forschung, Lehre und Wissenstransfer KI-gestützt aus. Bei der Reputations-Analyse aller PH landete die PHDL auf Platz eins.
“Um gut abzuschneiden, sollte [man] häufig und positiv erwähnt werden”, gibt das IMWF Einblick in ihr Reputationsverständnis. Die Pädagogische Hochschule der Diözese Linz versteht Reputation aber nicht unbedingt als Schönheitswettbewerb: wer nur beliebt sein will, wird beliebig.
Langfristige Akzeptanz statt kurzfristiger Popularität
Als relativ kleine Hochschule in Österreich läuft die PH am Linzer Salesianumweg nicht jedem Trend hinterher. Bildung braucht Reibungsfläche, um den freien Diskurs in einer demokratischen Gesellschaft zu fördern.
Polare Tonalitätskategorien (positiv, neutral, negativ) wie in der IMWF-Studie können bei komplexen Themen oft etwas kurz greifen. Auch eine kontroverse Berichterstattung kann für die PHDL durchaus reputationsfördernd sein, je nach Kontext.
Reputationsverständnis der PHDL
Was die PHDL viel mehr als ein kurzfristiges “Stimmungsbild” in den Medien umtreibt, ist, warum eine Pädagogische Hochschule langfristig Akzeptanz erfährt. Denn: Reputation ist ein historisch gewachsenes Phänomen, hat eher sedimentierte Bestände sowohl bei den Menschen als auch in der Medienöffentlichkeit.
Drei Ebenen unterscheidet die PHDL zur Reputation: Agiert die Hochschule kompetent und erfüllt ihr Leistungsrolle (funktionale Reputation), ist sie vertrauenswürdig und übernimmt gesellschaftliche Verantwortung (soziale Reputation) und besitzt sie eine einzigartige und authentische Sympathiekraft (expressive Reputation)?
2025: Top-Themen zur PHDL
Die PHDL “hat” keine Reputation, sie wird ihr durch Kommunikation (oszillierende Themen) zugeschrieben. Eine Auswertung österreichischer Tageszeitungen und Zeitschriften zum Jahresende zeigt, in welchen thematischen Kontexten die PHDL medial dargestellt wird. Daraus ergeben sich fünf Themenfelder.
- Wissenschaft & Forschung
- Kultur & Campusleben
- Bildungspolitik & Didaktik
- Campus & Infrastruktur
- Alumni & individuelle Laufbahnen
Worüber man über die PHDL spricht: Eine Analyse
Das Themenfeld “Wissenschaft & Forschung” ist das mediale Top-Thema zur PHDL. Strategisch ist das besonders reputationsfördernd, da Forschung und wissenschaftliche Expertise Kernprofil der Hochschule sind und ihr hohe fachliche Legitimität zusichert. Diese Positionierung gelang ihr einerseits strategisch mit der Schaffung des Instituts Wissenstransfer, andererseits operativ mit Medienbeiträgen zu Forschungsarbeiten, Fachauszeichnungen, Vorträgen und internationalen Projekten und unterstrich das Profil der PHDL als forschungsaktive und innovative Bildungseinrichtung.
Der Cluster “Kultur & Campusleben” war durch das Jubiläumsjahr der PSF Big Band ein medialer Dauerbrenner mit hoher emotionaler Resonanz. Das ist weniger leistungsorientiert, aber identitätsstiftend. Damit wurde v.a. die soziale und expressive Reputationsebene der Linzer Hochschule bespielt, was die Wahrnehmung der PHDL in Bezug auf Sympathie, kultureller Anziehungskraft und Authentizität stärkte.
So wie “Wissenschaft & Forschung” war auch das Themenfeld “Bildungspolitik & Didaktik” strategisch förderlich für die funktionale Reputation. Ihre fachliche Kompetenz in Bildung, Unterrichtsentwicklung und Didaktik sowie ihr Engagement für Demokratieförderung wurden durch Beiträge zu Reformen in der Lehrer:innenausbildung, Fort- und Weiterbildung, Studienplanänderungen sowie medienpädagogische Events wie dem Presseclub-Abend mit Peter Filzmaier sichtbar gemacht.
Der bevorstehende Campus-Umbau auf dem Gelände der PHDL prägte das Themenfeld „Campus & Infrastruktur“. Obwohl die mediale Darstellung weitgehend emotionslos bleibt, trägt sie zur Legitimation des Großprojekts bei und signalisiert institutionelle Stabilität sowie strategische Handlungsfähigkeit.
Das Themenfeld “Alumni & individuelle Laufbahnen” thematisiert zwar keine Kernbereiche, unterstreicht aber den Praxisbezug der Ausbildung. Hier werden mit erfolgreichen Porträts und Karrieren von Absolvent:innen soziale Glaubwürdigkeit, Authentizität und Vorbildwirkung der Hochschule skizziert.
Gute Balance zwischen Kompetenz, Verantwortung und Sympathie
Die Analyse ergab: in ihrer Kernfunktion ist die PHDL gut sichtbar und sie greift sachlich kompetent in Bildungsdiskurse ein (z.B. neues Lehramt-Studium, Medienbildung, KI), sie erscheint als wissenschaftlich aktiver Player (z.B. Auszeichnungen wie Pius-Parsch-Preis) und ihre Forschung erscheint realitätsnah (z.B. Moscheeunterricht in OÖ).
2025 wird ihr eine ausgesprochen solide soziale Reputation zugeschrieben: am stärksten sozial reputationsstiftend wirken dabei pädagogisch-ethische Themen, die sie glaubwürdig adressiert (z.B. Südkaukasus-Projekt oder Kinderschutz).
Und der PHDL wird eine starke expressive Reputation attribuiert, weil sie ein kulturell lebendiges Profil hat (z.B. PSF Big Band als markenbildender Effekt), emotional besetzte Themen transportiert (z.B. Kindheit am Handy, Menschenrechte) und als nahbare Hochschule (z.B. Porträts von Studierenden, jungen Forschenden, Alumni) erscheint.
Mehr dazu
IMWF: Das Gesamtranking nach Typen und Schwerpunkten
Medienspiegel der PHDL 2025
1. Wissenschaft & Forschung: Medienbeiträge
- Pius-Parsch-Preis / Oberösterreicher des Tages (OÖN, Tips, NÖN, Dezember)
- Gender-/Theologie-Vortrag (KirchenZeitung Linz, November)
- Neues Buch über Islam (Tips, September)
- Friedensprojekt Südkaukasus (KirchenZeitung Linz, OÖN, Februar)
- KI & Zitieren („Klauen mit KI“, Der Standard, Februar)
2. Kultur & Campusleben: Medienbeiträge
- PSF Big Band / Jubiläumskonzerte (OÖN, Tips, MeinBezirk, Mai / Dezember)
- Theater / inklusives Kulturfestival (OÖN, Mai)
- Sport / Nutzung des Campus (Tips, November)
3. Bildungspolitik & Didaktik: Medienbeiträge
- Neue Ausbildung für Volksschullehrer (OÖN, Mai)
- Lehrertagung: Von Europapolitik bis KI (OÖN, Februar)
- Fortbildung für GW-Lehrer (OÖN, Februar)
- Neue Perspektiven im Lehramtsstudium Primarstufe (OÖN, Januar)
- Presseclub / Filzmaier – Medienbildung / Demokratie (Krone, Tips, ORF OÖ, November)
- Vollakademisierter Kindergarten (Tips, Jänner)
4. Campus & Infrastruktur: Medienbeiträge
- Landesförderung / Campuskosten (KirchenZeitung Linz, OÖN, Krone, Dezember)
- Bildungscampus Freinberg (KirchenZeitung Linz, April)
- Nutzung des Campus für Veranstaltungen (z. B. Sport, Big Band)
- Denkmalgeschützte Gebäude (SN, Mai)
5. Alumni & individuelle Laufbahnen: Medienbeiträge
- Portrait Absolventin / Absolvent (Woche Steiermark, September; OÖN, August)
- Mathe-Professorin startet Tanzschule (Tips, Juli)
- Mit dem Geheimnis in Berührung bringen / Religionspädagogik (KirchenZeitung, März)
