"PHDL gibt Orientierung statt Vorgaben"

Studium

Akademische Feier vom 13. März 2025

 

Julia Schneider bei ihrer Absolvent:innen-Rede

Linz – 14. März 2025

Keine Vorgabe endgültiger Antworten, sondern Orientierung. Das sei für Absolventin Julia Schneider die wertvollste Unterstützung, welche die Pädagogische Hochschule am Linzer Freinberg ihren Studierenden schenke. Auch die vielen Scheinwerfer der AULA richteten sich gestern nach unseren PHDL-Studierenden aus, als die frisch Graduierten vor knapp 400 Gästen und bei herausragender musikalischer Begleitung ihren Studienabschluss am Linzer Salesianumweg 3 entgegen nahmen und gebührend feierten. 

Schmieden für Zukunftslösungen 

Zuvor wagte HS-Prof. PD Dr. Johannes Reitinger in seiner Begrüßungsrede als PHDL-Rektor eine selbstkritische Reflexion und stellte dabei zur Disposition, ob Bildungsinstitutionen tatsächlich die Bedeutung haben, die wir ihnen zuschreiben. 

Für den 50-Jährigen stelle sich bei institutionalisierter Bildung als menschengemachtes Konstrukt mehr denn je die Frage nach der Gestaltung, ob sie “sich mit dem beschäftigt, was uns wirklich wichtig ist, und uns zum Frieden, zur Freiheit und zur Gerechtigkeit führt – jetzt und in Zukunft – für den einzelnen und für die Gesellschaft.” 

Auf diesem Weg biete Forschendes Lernen eine einfache Möglichkeit in vier Schritten, Schüler:innen aktiv einzubinden und Problemlösekompetenzen zu fördern. Es brauche zudem Mut, vom Curriculum abzuweichen, echten Diskurs zu führen und Reflexion zu ermöglichen. "Ich denke, dass Lernen in Institutionen auf diese Weise entwickelt werden kann, sodass aus den Bildungsstätten Schmieden für Zukunftslösungen werden."

Aus dem Glas in die Freiheit

Als Landtagsabgeordneter hob Michael Weber, BEd. in seiner Grußrede hervor, dass Unterrichten eine Kunst sei, die vor allem den Charakter forme. Wichtiger als Institutionen oder Reformen seien die Persönlichkeiten der Lehrenden, die jungen Menschen Möglichkeiten eröffnen. In Oberösterreich arbeite man täglich daran, Chancen zu schaffen und Bildung als Herzensbildung zu verstehen, die Sicherheit, Orientierung und Werte vermittle.

Damit verbunden informierte Bildungsdirektor Dr. Alfred Klampfer, dass man in den vergangenen sieben Jahren in Oberösterreich 10.300 neue Lehrer:innen angestellt und damit fast die Hälfte der Lehrerschaft ausgetauscht habe. Das bedeute vor allem eines: Bildung sollte den Blick für neue Perspektiven öffnen - und wie “Wittgensteins Fliege” den Weg aus dem Glas in die Freiheit finden. “Was bedeutet es ein Mensch zu sein, in Freiheit zu denken und sich selbst als Gestalter des eigenen Daseins zu erfreuen?”

Wertehorizont der PHDL

Als die Spannung in der AULA am höchsten schien, gab Julia Schneider in ihrer Studierendenrede elegante Antworten auf all diese Fragen: “Lernen bedeutet, sich auf Vielfalt einzulassen und unterschiedliche Blickwinkel zu berücksichtigen.” Denn: Menschen seien verschieden – einige laut, andere leise, einige lernten schnell, andere bräuchten mehr Unterstützung. Die PHDL habe dafür keine fertigen Antworten geliefert, sondern Orientierung geboten und dazu befähigt, auf Augenhöhe zu kommunizieren. Offenheit, Reflexion und das Verständnis für die Einzigartigkeit jedes Menschen seien zentrale Werte der Hochschule, so Schneider.

Auf unerwartete Herausforderungen im Berufsalltag bereite einen nämlich niemand vor, wie Christoph Wallner, BEd. MSc. (Alumni Club-Vorsitzender) humorvoll abrundete, etwa, “wenn man als Sekundarstufenlehrer plötzlich eine erste Klasse Primarstufe supplieren soll.” Umso wichtiger sei es zu wissen, wo man Unterstützung findet. Als Alumni sein Wissen zu teilen, sich gegenseitig in der Gemeinschaft zu stärken und Bildung bewusst und sinnvoll einzusetzen, gebe deshalb besonderen Halt und Unterstützung. 

Fotos

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