Das war die IMST-Tagung
WissenschaftLinz – 20 September 2024
Die IMST-Tagung 2024 mit dem diesjährigen Thema "Interdisziplinäre Bildung – Die Kunst des vernetzten Lernens" fand am 19. und 20. September mit rund 250 Teilnehmenden am PHDL-Campus in Linz statt. Univ.-Prof. em. Dr. Konrad Kraimer von der IMST-Leitung bedankte sich beim Gastgeber: "Die PHDL setzt ein starkes Zeichen institutioneller Heimat – ein guter Tagungsort, wo man gerne wiederkommt."
Tagungsthema zentrales Anliegen moderner Pädagogik und Fachdidaktik
In ihren Keynotes beleuchteten die Bildungsexpertinnen Prof.in Dr.in Ruth Mateus-Berr (Universität für Angewandte Kunst, Wien) und Prof.in Dr.in Kerstin Rabenstein (Georg-August-Universität Göttingen), wie fächerübergreifender Unterricht in den Schulalltag integriert werden kann und welche Herausforderungen damit verbunden sind. HS-Prof. Dr. Thomas Strasser (PH Wien) diskutierte die Chancen und Grenzen des Einsatzes von Künstlicher Intelligenz im Unterricht.
"Solche Fragen löst man interdisziplinär und vernetzt – oder gar nicht"
Für HS-Prof. PD Dr. Johannes Reitinger (PHDL-Rektor) strapazieren "Vernetzung" und "Interdisziplinarität" zwei wesentliche Begriffe für ein modernes zukunftsträchtiges Bildungsverständnis:
"Immer dann nämlich, wenn es in Bildungs- und Lerngelegenheiten um zentrale, persönlich relevante und auf eine gangbare, gute Zukunft hingedachte Fragestellungen geht, erleben wir, dass diese mit rein disziplinären Wissensbeständen und Methoden nicht bearbeitet werden können. Wie gehen wir mit dem Klimawandel um? Wie wirken wir einer Polarisierung in der Gesellschaft entgegen? Wie erhalten wir uns als Individuum das Gefühl des Freiseins in einer Welt, in der die Fremdbestimmung sukzessive und von selbst größer wird, wirkt man an Person und Gesellschaft nicht bewusst dagegen? Solche Fragen löst man interdisziplinär und vernetzt – oder gar nicht."
Debatte zum Fächerübergreifenden Unterricht
In der anschließenden Podiumsdiskussion wurde debattiert, ob fächerübergreifender Unterricht der traditionellen Fachtrennung überlegen ist. Darüber hinaus fanden Workshops zu den Themen Künstliche Intelligenz, Bildung für nachhaltige Entwicklung und interdisziplinäre Präsentationen von Inhalten statt.
Der Impulsvortrag war heuer dem fächerübergreifenden Unterrichtsgegenstand "MINT" gewidmet, der im vergangenen Schuljahr an 57 österreichischen Mittelschulen als Schulversuch eingeführt wurde. „Mit der Verankerung von fächerübergreifenden Themen in den Lehrplänen bekommen gesellschaftlich relevante, aktuelle Themen einen besonderen Stellenwert“, sagte HS-Prof. Dr. Bernhard Schmölzer.
Bundesminister Martin Polaschek (BMBWF) betonte die Bedeutung des interdisziplinären Ansatzes: „Gegenwärtige Herausforderungen sind nicht auf ein bestimmtes Fachgebiet beschränkt, sondern erfordern die Fähigkeit, verschiedene Konzepte miteinander zu verknüpfen. Fächerübergreifendes Lernen bereitet Schülerinnen und Schüler darauf vor, komplexe Situationen im alltäglichen Leben erfolgreich zu meistern.”