Drama in Worten und Tönen

Musik

Uraufführung mit PHDL-Studierenden

Eine interdisziplinäre Studierenden-Aufführung zum Leben von Alma Mahler-Werfel

Linz – 27. April 2024.

"Fächerübergreifender Musikunterricht" heißt das Wahlfach: damit würde man zunächst wissens-, methoden- oder kompetenzübergreifende Aspekte assoziieren. Tatsächlich öffnet der Lehrgehalt von LV-Leiterin Dr. Judit Szabó auch kultur-, generationen- und perspektivenübergreifende Zugänge. Denn am 13. Mai 2024 um 19 Uhr werden vorwiegend PHDL-Studierende in der AULA das dramatische Kunst- und Liebesleben der Wiener Komponistin Alma Mahler-Werfel mit verschiedensten Stücken auf die Bühne bringen.  

Vorbereitung & Zusammenarbeit

In engem Austausch mit der LV "Einzelwerkanalysen" von Mag. Doris Kirschner aus dem Fachbereich Kunst & Gestaltung sollten die Studierenden aus beiden Fächern ihre künstlerischen Freiheiten ausleben dürfen. "Erst durch die Auseinandersetzung mit der Künstlerin oder dem Künstler kann der Bildgehalt – also Zweck, Symbolik und Konzept eines Bildes – erschlossen werden", zeigt Kirschner auf. Für Lehramt-Studierende zeige die Zusammenarbeit und Vorbereitung der Aufführung einen Weg auf, wie auch im schulischen Kontext ein fächerübergreifendes Projekt aussehen könnte. Schließlich soll die Aufführung nicht nur Erwachsene, sondern auch Schüler:innen ansprechen.

PHDL-Studentin Sarah Mittermair freut sich auf die geheimnisvolle Vorstellung. "Die intensive Auseinandersetzung mit Almas Biographie ermöglichte es uns, ihre Kompositionen in einem ganz anderen Licht wahrzunehmen und wir freuen uns sehr darauf, mit unseren Interpretationen auch das Publikum zum Nachdenken zu bringen." Wichtig war Szabó, dass die Musik-Studierenden aus Almas Liedern frei wählen können, von denen sie sich angesprochen fühlen.

Alma Mahler-Werfel als "Femme fatale"

Als hochbegabtes Mädchen am Klavier im Wien der 1880er-Jahre aufgewachsen, wurde Alma Mahler-Werfel eine der schillerndsten Figuren der damaligen Kunst-Avantgarde. Leidenschaftlich, widersprüchlich, eigensinnig: so blieb sie vielen in Erinnerung. "Sie war wie ein Vulkan", sagte einmal Tochter Anna über Alma, die mit dem Komponisten Gustav Mahler, dem Architekten Walter Gropius, dem Schriftsteller Franz Werfel verheiratet und eine dramatische Affäre mit dem Maler Oskar Kokoschka hatte. 

Tatsächlich komponierte die Femme fatale mehr als 100 spätromantische Lieder. "Wir beschäftigen uns nicht nur mit Musikkompositionen von Alma, sondern mit ihrem Leben, ihrem Genie, mit ihren Beziehungen, in denen sie zwar immer die prägende Rolle der Muse hatte, sich aber nicht verstanden, nutzlos und alleine fühlte", möchte Szabó mit der Aufführung auch philosophische, psychologische, literarische und soziologische Elemente dieser Zeitepoche beleuchten. 

Studentische Uraufführung 

Kurz vor ihrem Geburtstag wird die Schauspielstudentin Ada Lüer von der Bruckneruniversität Linz die Protagonistin mit ihren Tagebucheinträgen verkörpern, damit Alma Mahler-Werfel mit ihren Gedanken, Träumen und Leiden für das Publikum leichter erlebbar wird. Insgesamt werden neun Musik-Studierende, sieben Studierende des Faches Kunst und Gestaltung sowie weitere Studierende der PHDL für das Chorwerk mit Orchester zu sehen sein. 

"So ein Gesamtkunstwerk – wenn ich es so nennen darf – kann nur mit Gleichgesinnten entstehen, die begeistert, interessiert und offen sind", gibt uns Projekt- und LV-Leiterin Szabó einen kleinen Einblick in die monatelange Vorbereitung.