Riesenandrang bei Gewaltprävention

Bildung

Rektor Keplinger: "Menschlichkeit oberste Prämisse in pädagogischer Bildung"

"Let's talk about Mobbing"

Etwa 50 Interessierte mussten wieder heimgeschickt werden, weil die Linzer Redoutensäle des Landes OÖ bis auf den letzten Platz gefüllt waren. Kein gutes Zeichen. Gut wäre es, wenn es den Bedarf an Gewalt- und Mobbingprävention an Schulen gar nicht mehr braucht. Gemeinsam mit der KiJa (Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ) hat die PHDL am 22. März eine Tagung zu diesem Spannungsfeld zwischen Bildungsauftrag und Beziehungsarbeit mitorganisiert. 

Mobbing an Schulen häufigste Form von Gewalt

Mobbing ist die häufigste Form von Gewalt an Schulen und wenige Lehrer:innen sind darauf vorbereitet und dafür ausgebildet. Es geschieht verdeckt, subtil und wird gleichwohl von Lehrer:innen und Erwachsenen oft nur schweigsam wahrgenommen. Alleine das Anderssein (in der Religion, im Geschlecht etc.) birgt große Gefahren für die psychosoziale Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Sie führen zu tiefem Leid, verletzen die Würde und zerstören das Vertrauen in zwischenmenschliche Beziehungen. 

Neben berechtigten Aufmerksamkeitszugewinnen von Digitalisierung und Didaktik sollte in der pädagogischen Bildung stets ein humanistisches Weltbild im Vordergrund stehen. PHDL-Rektor Mag. Dr. Franz Keplinger betonte deshalb einmal mehr in seiner Eröffnungsrede bei der Fachtagung: "Menschlichkeit sollte im 21. Jahrhundert zur obersten Prämisse in der pädagogischen Bildung werden."

Präventionsangebote im Überblick

Die KiJa OÖ unterstützt betroffene Kinder und Jugendliche und deren Bezugspersonen z.B. durch Beratung und kostenlose Psychotherapie. Auf der Plattform Gewaltprävention findet man auch Handlungsstrategien und Unterstützungsformen für Lehrer:innen. An der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz verpflichten wir uns diesem humanistischen Bildungsverständnis. Die Sensibilisierung für das Menschsein wirkt bei uns in unterschiedlichste Bereiche hinein:

Als Anlaufstelle haben wir etwa einen Mobbingpräventionsberater, eine eigene Hochschulseelsorgerin für Studierende mit persönlichen Sorgen oder Nöten und ein Kompetenzzentrum für diversitätsorientierte Öffnung. Mit sozialem Engagement lernen PHDL-Studierende bei uns Diversität und Inklusion zu leben. Die Umsetzung menschlicher Grundwerte und damit eine achtsame und wertschätzende Haltung gegenüber allen Menschen, kann im Lehramt "Katholische Religion" vertieft werden. Darüber hinaus gibt es gewaltpräventive Angebote für Kinder über die Schulsozialpädagogik, damit sich diese in der Schule wohl fühlen und gerne kommen, sowie zahlreiche Kooperationen, Kursangebote oder Hochschullehrgänge in der Fort- und Weiterbildung für Lehrer:innen. Diversität bedeutet für uns eine bereichernde Ressource, worin die Einzigartigkeit und Unverfügbarkeit der Person im Vordergrund steht.