Frühe Aufklärung statt spätes Staunen

Bildung

Exzessiver Medienkonsum bei Kleinkindern

Linz – 25. Juni 2025

Im heute Morgen erschienen OÖN-Artikel "Jedes 4. Kind nicht reif für die Volksschule" stehen nur ein paar Aspekte, die wir seit geraumer Zeit beobachten.

Wenn Kinder zu früh zu viel konsumieren

60 % der 1- bis 2-jährigen verbringen etwa 2h vor Bildschirmen täglich. Folgen: Einzelgängertum, Sprachstörungen, Adipositas, Medienautismus, Schlafstörungen, Sehschwäche etc. In dieser entscheidenden Entwicklungsphase wird das Gehirn strukturell und funktionell deformiert. 

So können 44% der 6-Jährigen auch nicht selbstständig mit Besteck essen, sich die Schuhe binden oder sich alleine an- und ausziehen - auch das müssen Lehrkräfte im Unterricht zunehmend übernehmen. Kinder mit exzessivem Medienkonsum haben oft nie gelernt, wie man mit anderen Kindern spielt. Sie manipulieren ihre Eltern, indem sie auf Ansprache nicht reagieren und schreien. Die Erziehungsberechtigten wissen dabei nicht mehr weiter und setzen die Kinder erst recht vor Fernseher, Tablet oder Handy. Dann ist Ruhe.

Gesellschaftliche Aufgabe statt Einzelproblem

Wie kann Kindern die Chance gegeben werden, in einer mediatisierten Welt gesund und glücklich aufzuwachsen? Und wie gelingt es, sie zu digital mündigen Menschen in unserer Mediengesellschaft zu begleiten? Das sind keine rein medizinischen oder pädagogischen Fragen – sie betreffen uns alle. Es sind gesellschaftliche Herausforderungen, denen wir uns gemeinsam stellen müssen.

Deshalb hat das Institut Medienbildung der PHDL seit einigen Monaten gemeinsam mit dem Konventkrankenhaus der Barmherzigen Brüder Linz ein integratives Projekt (SMART aufwachsen) auf interdisziplinär-wissenschaftlicher Basis konzipiert. Ziel ist es, den sichtbaren und zum Teil hochbedenklichen Veränderungen frühzeitig und nachhaltig entgegenzuwirken.

Dafür braucht es nicht nur Expertise, sondern auch den Willen zur Zusammenarbeit – und die Unterstützung von Politik, Wirtschaft und Bildung.

Einladung zum Digitalen Elternabend

Je früher und intensiver Kinder digitale Medien nutzen, desto höher das Risiko für Entwicklungsverzögerungen oder -probleme. Deshalb ist frühe Aufklärung so wichtig. Schon morgen Abend startet deshalb der erste Digitale Elternabend – organisiert vom Innovationshauptplatz der Stadt Linz.

Mit dabei: Kinderärztin Dr.in Arnika Thiede und Christoph Rosenthaler, MSc (Barmherzige Brüder Linz) sowie weitere Expert:innen der PHDL. Eingeladen sind Eltern, Pädagog:innen und alle Interessierten.

Anmeldung und Einladung

Allgemeine Anmeldung

Anmeldung für Pädagog:innen

Einladung

Zum Projekt “SMART Aufwachsen”